Forschungskolloquium

Im Rahmen des MA NDL findet jedes Semester ein Forschungskolloquium zu verschiedenen Themen der Literaturwissenschaft statt. Hierzu werden regelmäßig externe Referent*innen eingeladen.


Forschungskolloquium im SoSe 2024

Das aktuelle Forschungskolloquium zum Thema Krieg und Gegenwartsliteratur wird veranstaltet von Dr. Saskia Fischer und Prof. Dr. Alexander Košenina

dienstags, 18.00 (s.t.) – 19.30 Uhr in Raum 415 (Conti-Hochhaus)

Als mit den Jugoslawienkriegen (1991–1999) mit mehr als 200.000 Opfern eine für undenkbar gehaltene Konflikteskalation nach Europa zurückkehrte, hielten die meisten das für eine sich nie mehr wiederholende Katastrophe. Solche Hoffnungen hat der seit mehr als zwei Jahren in der Ukraine wütende grausame russische Expansionskrieg vereitelt; und der unfassbare Terror der Hamas in Israel und dessen verlustreiche Bekämpfung polarisiert inzwischen ganz Europa und die Welt. Die Jugoslawienkriege werden in der Gegenwartsliteratur mittlerweile vielfältig verhandelt (Baar, Bodrozic, Dinic, Sila, Stanišic usw.), was von der Forschung mit steigender Aufmerksamkeit verfolgt wird. Auch zu den aktuellen Kriegen oder zur brutalen Niederschlagung der Opposition in Belarus (Maxim Znak) melden sich immer mehr Autor:innen in Essays, aber auch in Lyrik und Prosa zu Wort. Das Forschungscolloquium soll diese auch mit Mitteln der Kunst geführte und von Literatur begleitete Auseinandersetzungen in den Blick nehmen. Leitend für die Beschäftigung mit diesem Problemzusammenhang ist die Frage, was die Literatur als Literatur in die Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt, Schuld einbringen und wie sie vielleicht zu einer ›Aufarbeitung‹ im weitesten Sinne beitragen kann, welche Schreibweisen dafür interessieren und inwiefern die Möglichkeiten der Literatur als komplexes Kunstwerk dafür genutzt werden.

Vorträge:

23.04.2024:
Nastjia Kononowa, M.A. (Berlin):
Literarische Bilder aus der Ukraine seit dem 24. Februar 2022

07.05.2024:
Dr. Alida Bremer (Münster/Split):
Der lange Schatten des Krieges: Von der Stunde Null bis zur internationalen postjugoslawischen Literatur. Der Zerfall Jugoslawiens und seine vielfältigen Folgen in der Literatur

04.06.2024:
Prof. Dr. Christian Metz (Aachen):
Zur Kriegslogik des Affekts. Der russische Angriff auf die Ukraine in Yevgeniy Breygers ‚Frieden ohne Krieg‘ und Anja Utlers ‚Es beginnt‘

18.06.2024:
Prof. Dr. Boris Previšić (Luzern):
Erste literarische Zeugnisse aus der Belagerung Sarajevos

02.07.2024:

Vortrag wird noch bekannt gegeben